Im Dezember 2017 hatte das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass es in Deutschland ein „bundesländerübergreifendes Vergleichbarkeitsdefizit der Abiturnoten“ gibt. Es hatte die Kultusministerkonferenz dazu aufgefordert, im Sinne der Chancengleichheit diese Ungerechtigkeit zu beheben. Über Kontakte aus ihren Netzwerken hat die IGS Oyten erfahren, dass im ersten Quartal 2023 dazu weitreichende Entscheidungen getroffen werden. Mitte bis Ende Januar sollen bei einem Treffen auf der Ebene der Staatssekretär*innen die letzten Differenzen beigelegt werden, bevor im März die Kultusministerkonferenz einen Beschluss fassen wird, der die geforderte Chancengleichheit wieder herstellen soll.
Bei den Bestrebungen zur Vereinheitlichung sehen die IGS Oyten und Schule im Aufbruch die große Gefahr, dass dies aus der reinen Perspektive der Unterrichtsfächer geschieht, so dass deren Kerncurricula noch stärker überfrachtet werden. Dies steht in einem klaren Widerspruch dazu, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auch in der Oberstufe zu verankern.
Im Koalitionsvertrag der niedersächsischen Landesregierung (S. 57, Zeilen 23 bis 31) steht ausdrücklich, dass fächerübergreifendes Lernen, Projektlernen und Freiräume bei der Art der Prüfungsleistungen ermöglicht werden sollen und sie sich als Regierung in der Kultusministerkonferenz für solche Freiräume einsetzen wird. Daher appelliert die IGS Oyten an die niedersächsische Kultusministerin Julia Hamburg in diesem Brandbrief, bei den Verhandlungen zur Vereinheitlichung der Vorgaben für das Abitur darauf hinzuwirken, …
- … dass Freiräume für transformative Schul- und Unterrichtsprojekte auch in der Oberstufe möglich und strukturell verankert werden,
- … dass die Prüfungsbedingungen angepasst werden können,
- … dass bei zukünftigen Verhandlungen mittel- und langfristig transformative Bildung inhaltlich, methodisch und strukturell ein wichtiges Weiterentwicklungsziel von Schule und Unterricht darstellt.
Sie möchten diesen Brandbrief (Download unten) und die am Ende formulierten Forderungen unterstützen? Dann schreiben Sie bitte eine Email an: unterstuetzung.brandbrief@igs-oyten.eu
Der gesamte Brief steht hier als PDF zum Download bereit: