Bayern macht sich stark für Bildung für nachhaltige Entwicklung

Heute nehmen wir euch zurück mit in den November 2023. Der stand in Bayern ganz im Zeichen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Auf den zahlreichen Netzwerk- und Fortbildungsveranstaltungen sehen wir immer wieder, wie wichtig und stark gefragt das Thema ist – und wir liefern gern Antworten und Angebote.

Wie bringen wir Bildung für nachhaltige Entwicklung an die Schulen?

Am 8. November 2023 war Schule im Aufbruch-Koordinatorin Antje Roggenstein zu Gast beim „Tag der Schulen“ im Landkreis Freyung-Grafenau und Regen. Der hatte das Thema „Wege gestalten, Zukunft sichern“ im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung und widmete sich damit einer der drängendsten Fragen unserer Zeit. In der Grund- und Mittelschule Kirchberg im Wald kamen Vertreter*innen von lokalen Schulen und außerschulischen Lernorten zusammen, um genau diese Relevanz und praxisorientierte Umsetzungsmöglichkeiten kennen zu lernen und zu diskutieren.

Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bayern

 

Der Fachtag wurde erstmals gemeinsam vom Staatlichen Schulamt und den Koordinierungsstellen für kommunale Entwicklungspolitik des Landkreises Freyung-Grafenau und Regen organisiert. Über 60 Pädagog*innen und Schulleiter*innen folgten der Einladung, den Kontakt und die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Schulleitungen und außerschulischen Bildungsanbieter*innen im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu intensivieren. Der Ausbau von Schulgärten, die Auszeichnungen als Umwelt-, Naturpark- oder Fairtrade-Schule oder der eigene Anbau und das Nutzen von regionalen Zutaten beim gemeinsamen Kochen in der Schule: Schulrätin Ulrike Ebner betonte zu Beginn die zentrale Rolle von BNE und lobte bestehende Schulprojekte und Initiativen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist zukunftsweisend

Im Laufe des Tages gaben Prof. Dr. Andreas Eberth von der Universität Passau und Antje Roggenstein von „Schule im Aufbruch“ wertvolle Impulse und ergänzten sich gegenseitig. Themen wie Klimawandel, Biodiversität und soziale Gerechtigkeit standen im Mittelpunkt der Keynote „Transformative Lernprozesse“ von Prof. Dr. Andreas Eberth, der eine Professur für Geographie mit dem Schwerpunkt Bildung für Nachhaltige Entwicklung an der Uni Passau innehat. Er betonte, dass Nachhaltigkeit mehr sei als nur Klimaschutz: „Nachhaltigkeit bedeutet auch, wie wir als gesamte Weltfamilie in der Zukunft gut zusammenleben können.“

Kinder und Jugendliche, so forderte er, müssten auf die komplexen Herausforderungen der Zukunft vorbereitet werden, Lehrer*innen spielten dabei eine wichtige Rolle. Das war das perfekte Stichwort für Antje Roggenstein. Sie stellte das Lernformat FREI- DAY vor, das Schüler*innen ermöglicht, anhand eigener Fragestellungen innovative Lösungen für ihre Schule, die Nachbarschaft und die Gemeinde zu entwickeln.Dabei immer im Fokus: Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Auf einem Markt der Möglichkeiten und an Infoshops konnten die Teilnehmenden sich vertiefende Informationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung und BNE-Initiativen aus der Region einholen, die externe Bildungspartner für Schulen sind. Mit dabei waren unter anderem Organisationen wie „Demokratie leben“, der National- und Naturpark und die Gemüse-Ackerdemie.

„Der BNE-Fachtag ist eine hervorragende Gelegenheit für den Austausch von Experten, die sich für nachhaltige Bildung einsetzen“,

fasste es Nina Stelzl vom Landratsamt Freyung-Grafenau zusammen. Und auch Gudrun Unrecht vom Landkreis Regen sieht es positiv: „Wir hoffen, dass die präsentierten Ansätze den Lehrkräften neue Perspektiven eröffnen und sie dazu inspirieren, in der täglichen Arbeit noch stärker auf BNE zu setzen.“ Schulrätin Ulrike Ebner zeigte sich vom Konzept des FREI DAY begeistert und plant ein Treffen mit interessierten Schulen, um Pilotprojekte zu planen.

BNE Fachtag Bayern
Prof. Dr. Andreas Eberth von der Universität Passau spricht über BNE

BNE strategisch verankern

Nur eine Woche später trafen sich am 15. und 16. November Akteur*innen der Initiative regionale BNE-Cluster Bayern. An zwei halben Tagen tauschten sich etwa 20 BNE-Akteur*innen aus, um ihre Erfahrungen und Kräfte zu bündeln. Unter den Teilnehmenden waren neben Schulleitungen, Schulrat, außerschulischen Akteur*innen und Mitgliedern des BNE-Netzwerks Passau auch die Schule im Aufbruch-Koordinator*innen Ina Limmer, Martina Steinbacher, Antje Roggenstein und Dirk Uhlemann. Nach einer Kennenlernphase sammelten die Aktivist*innen Good Practices zur Bildung für nachhaltige Entwicklung und schauten in einem Open Space, wo sie als Akteur*innen wie BNE an Schulen vorantreiben und strategisch und politisch wirken können. Die Stimmung war den Zielen angemessen: Volle Kraft voraus!

Wenn ihr Kontakt zu unseren bayrischen Koordinator*innen aufnehmen möchtet, könnt ihr hier die Ansprechpartner*innen für eure Region finden. Und hier findet ihr die nächsten Online-Infoabende für den FREI DAY.

Weitere Artikel

Nachhaltige Transformation von Schulen

Nicht nur die wiederkehrenden Enttäuschungen in den PISA-Studien belasten das Bildungssystem, auch die zunehmenden psychischen Erkrankungen bei Schülern und Lehrkräften geben Anlass zur Sorge. Hinzu ...

Workshops zu nachhaltiger Bildung in Mittelfranken
Gemeinsam engagiert für nachhaltige Bildung in #Mittelfranken

Unter dem Motto „Schule von morgen heute machen“ haben die Teilnehmer*innen des dreiteiligen „Monte konkret!“-Workshops in Kooperation mit der Initiative „Schule im Aufbruch“ innovative Ansätze ...

Anmeldung für neue FREI DAY Programme in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg

Im Schuljahr 2024/25 bietet Schule im Aufbruch in beiden Bundesländern ein umfangreiches Fortbildungsprogramm mit sechs digitalen Mikrofortbildungen (“FREI DAY Werkräume”) à 2 Std. sowie zwei ...