12 Monate Bildungswende: Das war 2023 in Bayern

12 Monate Bildungswende: Das war 2023 in Bayern

Heute werfen wir einen Blick zurück: Was konnte Schule im Aufbruch in den vergangenen zwölf Monaten im Freistaat Bayern erreichen, um Schulen zukunftsfähig zu machen? Welche Erfolge gibt es zu feiern? Welche neuen Allianzen haben sich gebildet? Eines lässt sich sagen: Es ist viel passiert.

Wachsendes BNE-Netzwerk in Bayern

In Bayern bilden sechs Menschen das Kernteam des regionalen „Schule im Aufbruch-Netzwerkes“. Antje, Tina, Martina, Dirk, Ina und Veronika waren auch in diesem Jahr unterwegs, um die Bildungswende in Bayern voranzutreiben. Zu ihren Highlights gehörte eine Anhörung im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags. Wie kommt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Köpfen und Herzen der Menschen an und welche Rahmenbedingungen müssen dafür im bayrischen Bildungssystem geschaffen werden? Im April war Dirk Uhlemann als einer von mehreren Expertinnen und Experten aus Praxis und Forschung dazu eingeladen, gemeinsam mit den Mitgliedern des Ausschusses für Bildung und Kultus genau über diese Fragen zu diskutieren.

In dem sehr wertschätzenden Austausch wurde auch die enorme Bedeutung des Whole School Approach deutlich. Die gemeinsame Ausrichtung und die Zusammenführung aller Aktivitäten einer Schule unter dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung ist auch die Basis für eine gelungene Transformationsbegleitung, wie sie Schule im Aufbruch anbietet.

„Es geht nicht um zusätzliche Fächer, es geht darum ein neues Narrativ zu entwickeln: Wie wird gut gelernt?“ (Dirk Uhlemann)

In diesem Jahr startete auch eine Kooperation mit dem Lehrstuhl Didaktik der Geographie der Universität Bayreuth und dem Zentrum Globales Lernen. Gemeinsam möchten die beiden Einrichtungen die Grundlagen für eine BNE-Schulentwicklung im Sinne eines „Whole School Approachs” schaffen und in der Region Oberfranken verankern. Schule im Aufbruch-Koordinatorin Ina Limmer ist Leiterin dieses Projektes und konnte in diesem Rahmen bereits sechs Aufbruch-Workshops mit weiterführenden Schulen durchführen.

   

Botschaften der Bildungswende werden sichtbar

Das Bayern-Team freut sich über ein großes Interesse an den wichtigsten Eckpfeilern der Bildungswende in Bayern: Auch in diesem Jahr fanden mehrere Fortbildungen mit Schulämtern in Hof, Wunsiedel, Passau, Nürnberg und Forchheim statt, in denen das Team zu den Themen BNE und Whole School Approach informierten.

Außerdem war Schule im Aufbruch auch in 2023 auf vielen wichtigen Veranstaltungen in ganz Bayern sichtbar. Herausragend war der Day of Hope in München, auf dem Jane Goodall zu Besuch war, aber auch der Tag der Bildung in Dachau. Zum Jahresende gab Schule im Aufbruch-Gründerin Margret Rasfeld per Videokonferenz einen Impuls auf der Resilienztagung in Landsberg, auf der auch das Bayern-Team vor Ort war.

Im November fand außerdem das Auftakttreffen des Hirschberger Kreises statt. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von BNE-Aktiven in Bayern, die dazu beitragen wollen, dass sich die bayerische Bildungslandschaft immer mehr zu gelebter BNE entwickelt. Durch den breiten Ressourcenschatz der Teilnehmenden, die als außerschulische Akteur*innen oder Lehrende in Schulen, Universitäten, Kommunen oder Schulämtern aktiv sind, können wir unsere Kräfte bündeln um BNE in Bayern voranzutreiben.

Auftakttreffen des Hirschberger Kreises in Bayern

Der Deutsche Schulpreis geht nach Bayern

Im Oktober verlieh Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Eichendorffschule in Erlangen den Deutschen Schulpreis, der mit 100.000 Euro dotiert ist. Das freut auch das SiA-Team, denn in dem Schulkonzept der Gewinnerschule finden sich viele Formate wieder, die auch Teil unserer Transformationsarbeit sind. So hat die Eichendorffschule das Lernfach „Herausforderung“ und unser Lernformat FREI DAY in ihr Schulprogramm aufgenommen.

Teil des Konzeptes sind auch Lernbüros, in denen sich die Schüler*innen ab der 7. Klasse das Wissen in Deutsch, Mathematik und Englisch erarbeiten. Die Lerninhalte werden in Form von Lernbausteinen dreifach differenziert angeboten, um den verschiedenen Lerntypen gerecht zu werden. Die Schule überzeugte die Jury unter anderem mit ihrem erfolgreichen Konzept des selbstorganisierten und eigenverantwortlichen Lernens. An der Mittelschule in Bayern lernen 400 Kinder und Jugendliche.

„Der Eichendorffschule gelingt es, den Schülerinnen und Schülern, die von der Grundschule oftmals nur das Gefühl des Scheiterns kennen, die Angst vor Fehlern zu nehmen und ihnen wieder Freude am Lernen zu vermitteln“,

sagte Thorsten Bohl, Jury-Sprecher des Deutschen Schulpreises und Direktor der Tübingen School of Education. Wir freuen uns mit der Eichendorffschule in Erlangen und sind gespannt auf die weitere Entwicklung.

SiA-Team Bayern

Immer mehr Schulen gehen in den Aufbruch

In diesem Jahr wuchs das Schule im Aufbruch-Netzwerk Bayern auf rund 150 Schulen an, die mit dem Regional-Team in Kontakt treten, um sich vor Ort zu vernetzen und Ideen zu erhalten, mit denen sie Schulen als Ganzes verändern können. Bereits jetzt setzen etwa 30 Schulen den FREI DAY mindestens in der Pilotphase um, etwa weitere 60 Schulen sind in der Planungsphase.

Und es haben sich auch schon einige Schulen auf den Weg gemacht, um die Transformation zu wagen. In diesem Jahr fand eine ganze Reihe von Anstiftungs- und Aufbruch-Workshops statt und die ersten bayerischen Schulen befinden sich in Phase 2 der Transformationsbegleitung. Darunter auch die Christoph-Kolumbus-Grundschule in Ingolstadt, die sich in diesem Video vorstellt.

Es ist also ein sehr guter Anfang gemacht und die Zeichen stehen in Schulen, Bildungseinrichtungen wie auch in der Lehrer*innen-Ausbildung und in den Köpfen auf Veränderung.

Ausblick 2024: Wie geht es mit der Bildungswende in Bayern weiter?

Im kommenden Jahr knüpft das „Schule im Aufbruch“-Team Bayern an diese Erfolge und Fortschritte an. Geplant sind regelmäßige Dialogräume für Schulleitungen, Lehrkräfte von Grundschulen und regionale Austauschrunden. Die Koordinator*innen werden weiterhin Schulen bei der Einführung des FREI DAY und im Transformationsprozess begleiten. Außerdem möchte sich das Team noch stärker mit den regionalen Schulämtern vernetzen, um Synergieeffekte zu schaffen. Um die Bildungswende in Bayern voranzubringen, setzt das Netzwerk auch auf die Unterstützung von qualifizierten Transformationsbegleiter*innen und FREI DAY-Multiplikator*innen.

Möchtet ihr die Bildungswende in Deutschland unterstützen? Dann spendet hier einen Betrag eurer Wahl für unsere Netzwerkarbeit in Bundesländern wie Bayern. Vielen Dank!

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